Manuelle Triggerpunkt-Therapie

Die manuelle Triggerpunkt-Therapie ist eine manuelle Technik zur Behandlung von Triggerpunkten. Es wird mit starkem manuellen Druck behandelt und kann daher für den Patienten schmerzhaft sein. Dieser Schmerz wird jedoch, wie beim Dry Needling, meist als „guter und lösender Schmerz“ empfunden. Es gibt vier Techniken. Man unterscheidet zwischen Techniken, die den Triggerpunkt direkt behandeln (Technik I und II) und den Faszientechniken (Technik III und IV).
Die Entscheidung, einen bestimmten Triggerpunkt mit Dry Needling, manueller Triggerpunkt-Therapie oder einer Kombination aus beiden Techniken zu behandeln, treffen der Therapeut und der Patient gemeinsam. In unseren Kursen vermitteln wir wertvolles Wissen zu diesen Themen. Relevante Kontraindikationen müssen ausgeschlossen und die Patienten über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden.

Die vier Techniken der manuellen Triggerpunkt-Therapie

Technik I

Technik I ist lokale Kompression eines Triggerpunktes. Diese Technik wird auch als ischämische Kompression bezeichnet. Die Ziele der Technik I sind die lokale Durchblutungssteigerung durch ischämische Kompression sowie die Dehnung der Triggerpunktzone. Technik I kann mit gleichzeitigen passiven oder aktiven Bewegungen kombiniert werden, um die Wirkung zu optimieren. Je genauer der Triggerpunkt behandelt wird, desto weniger Druck muss ausgeübt werden.

Technik II

Technik II ist lokales manuelles Dehnen entlang des Hartspannstranges. Der angewandte Druck ist ähnlich wie bei der Technik I. Die Ziele von Technik II sind wie bei Technik I die Verbesserung der lokalen Durchblutung, sowie die Dehnung der Triggerpunktzone. Der Dehnungseffekt ist jedoch bei der Technik II stärker als bei der Technik I. Diese Technik ist sehr effektiv. Je genauer der Triggerpunkt behandelt wird, desto weniger Druck muss ausgeübt werden.

Technik III

Technik III wird grossflächig ausgeführt, z.B. mit der Handfläche. Es sollte nicht schmerzhaft sein. Ziel der Technik III ist die Verbesserung der Beweglichkeit der Faszien und des gesamten Bindegewebes. Dies ist wichtig, um die intramuskuläre Mobilität zu gewährleisten.

Technik IV

Mit der Technik IV wird wie mit der Technik III das Bindegewebe und die Faszien behandelt. Bei dieser Technik geht es um die Verbesserung der Beweglichkeit zwischen benachbarten Muskeln, also der intermuskulären Beweglichkeit. Diese Technik kann etwas schmerzhaft sein.

Eine kurze Geschichte der manuellen Triggerpunkt-Therapie

Janet Travell hatte das Konzept der myofaszialen Triggerpunkte in den frühen 1940er Jahren eingeführt. Seitdem wurden verschiedene manuelle Therapieverfahren zur Behandlung von Triggerpunkten entwickelt, wie die ischämische Kompression, das Myofascial Release, die postisometrische Entspannung und andere. Die klassische Massage behandelt seit jeher Triggerpunkte, allerdings ohne die Verwendung der Triggerpunkt-Nomenklatur und wahrscheinlich auch weniger systematisch. Entsprechende Dokumente stammen aus dem 15. Jahrhundert. Dr. Ida Rolf (1896 – 1979) erforschte als eine der ersten Wissenschaftlerinnen die Eigenschaften des menschlichen Bindegewebes und entwickelte die Rolfing-Technik, die zur Grundlage der manuellen Triggerpunkt-Therapie geworden ist.
Die manuelle Triggerpunkt-Therapie, die wir lehren, wurde Anfang der 1980er Jahre von dem Schweizer Arzt Dr. Beat Dejung entwickelt. Inspiriert von der Arbeit von Ida Rolf und dem Konzept der Triggerpunkt-Therapie von Simons und Travell entwickelte Dejung zusammen mit einer Gruppe von Physiotherapeuten eine systematische manuelle Triggerpunkt-Therapie. Diese ist auch als "The Swiss Approach to Trigger Point Therapy" bekannt. Die manuelle Triggerpunkt-Therapie behandelt Triggerpunkte sowie das Bindegewebe und die Faszien.